Naturforschende Gesellschaft

Wer hat an der Uhr gedreht?

Zeitmessgeräte im Alten Ägypten

Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. ist in altägyptischen religiösen Texten von Gefahren die Rede, die der Sonnengott auf seiner nächtlichen Reise durch die Unterwelt in jeder einzelnen Nachtstunde ausgesetzt ist. Demnach ist es auch nicht überraschend, dass die ältesten erhaltenen ägyptischen Zeitmessgeräte Sternuhren sind. Aus nur wenig späterer Zeit kennen wir dann aber auch die ersten Wasseruhren und Sonnenuhren, die auch tagsüber benutzt werden konnten.

Eine astronomisch/mathematische Analyse dieser Uhrentypen erlaubt es, die der Fertigung der Geräte zugrundeliegende Theorie zu eruieren und die potentielle Genauigkeit dieser Instrumente zu bestimmen. Anhand erhaltener Texte aus dem Alltagsleben lassen sich zudem Hinweise auf die Genauigkeitsansprüche der damaligen Zeit ableiten. Ein Vergleich der Ganggenauigkeit mit diesen Ansprüchen ermöglicht eine Aussage darüber, ob die erhaltenen Zeitmessgeräten alltagstaugliche Instrumente waren oder nicht.

PD Dr. Rita Gautschy, Altertumswissenschaften und Wissenschaftsgeschichte Universität Basel

Öffentlicher Vortrag | Eintritt frei!